Bauanleitung HLF 20/16 Feuerwehr Düsseldorf aus Shapeways-Teilen

Nachdem meine unterschiedlichsten Versuche einen Hersteller für das Düsseldorfer HLF zu finden erfolglos verliefen, beschloss ich die Kabinenverlängerung und den Aufbau von Markus Hawener von MMH-Modellbau als Auftragsarbeit zeichnen zu lassen und diese dann über die Firma Shapeways den Modellfreunden zugänglich zu machen.

Nach ersten Testbestellungen und daraus resultierenden Verbesserungen möchte ich nun erläutern, wie ein Modell unter Verwendung dieser Teile gebaut werden kann.

 

Die gelieferten Teile reinigte ich in warmem Wasser mit Geschirrspülmittel und einer elektrischen Zahnbürste.

Im direkten Vergleich mit Resinteilen fällt auf, daß nur minimale Versäuberungsarbeiten durchgeführt werden müssen, was sich beim Bauen sehr komfortabel anfühlt und für einen zügigen Baufortschritt sorgt.

 

Für die Kabinenverlängerung verwendete ich als Basis eine Herpa LF-Kabine und entfernte per Minikreissäge den Dacheinsatz und den hinteren Teil ab dem Türspalt der vorderen Türen (siehe Photos). Diese Kabine habe ich nur für die Photos der besseren Anschaulichkeit wegen gewählt. Meine Empfehlung lautet, die Herpa Atego 04 Kabine der Drehleiter in Farbe weiß aus dem Xtra-Shop zu verwenden.

Nachdem die Schnittkanten der Kabine versäubert und an die Shapeways-Verlängerung angepasst wurde, verklebte ich beide Teile mit Superkleber.

Nun muss der Bereich des Kotflügels angepasst werden, d. h. die Aussparung für den Kotflügel per Skalpell und Feile erstellen. Die Kabinenverlängerung wurde dafür bewusst am Bereich des Kotflügels etwas länger produziert, um evtl. auftretende (bei Handarbeit fast unvermeidbare) Ungenauigkeiten anpassen zu können (an dieser Stelle vielen Dank an Holger Freitag für seinen Vorab-Test und die entsprechenden Hinweise/Wünsche: Abfeilen ist einfacher als An- bzw. Aufspachteln).

Der Herpa-Kotflügel wurde vorbildgerecht gekürzt und der Kabinensituation angepasst.

Abschließend wurde der weitere Rundungsverlauf des Radausschnitts bedarfsgerecht beigeschliffen/gefeilt.

Die Oberfläche der Shapeways-Teile lässt den lagenweisen Aufbau des Herstellungsprozesses erkennen, was als einziger Kritikpunkt bei diesem Verfahren der Modellkomponentenherstellung anzumerken ist.

Eine erste Lackierung erfolgte deswegen mit weißem Spühfüller von MBSK. Nach dem Trocknen konnte ich die betreffenden Flächen fein nachschleifen (siehe Photos) und füllerte dann ein zweites Mal mit sehr zufriedenstellendem Ergebnis.

Eine abschließende Lackierung mit weiß glänzend von Brillux per Airbrush sorgte für eine einwandfreie Endoberfläche (siehe Photos).

 

Nun zum Aufbau:

Markus Hawener hat für mich mit dem Aufbau und seinem umfangreichen Zubehör keine Wünsche offen gelassen. Besonders detailliert sind die Haspelhalterungen und der Lichtmast, ebenso die phantastischen Leitern.

Es existierten keine vergleichbar umfangreich detaillierten Teile auf dem Zubehör-Markt!

Gerade der Leitersatz übertrifft noch die Leitern aus dem Roco-Leiterset und entspricht präzise den aktuellen Vorbildern. Hierbei wird erkennbar, dass sich mit Markus Hawener ein Feuerwehr-Insider detailverliebt der vorbildgetreuen Umsetzung gewidmet hat.

In diesem Zusammenhang ist noch erwähnenswert, dass die Stabilität der Teile deutlich über der von Resin liegt!

Überraschenderweise wurden keine abgebrochen Teile (bei 5 Sets!) von Shapeways angeliefert. Damit hatte ich zumindest bei den filigranen Scheinwerfern des Lichtmastes gerechnet.

Einige Leiterteile waren allerdings etwas verbogen. Dieses Problem ließ sich zügig lösen, indem ich die Teile unter laufendem, warmem bis heißem Wasser vorsichtig geradebog.

 

Die Lackierung des Aufbaus erfolgte nach zuvor beschriebenem System. Die ungeliebten Produktionsrillen (ein Nachteil dieses Herstellungsverfahrens) wurden durch einen leichten Zwischenschliff nach dem ersten Füllern neutralisiert.

Die Eckblaulichter entstanden durch das Anstreichen mit blau-transparentem Lack und einem schmalen schwarzen Decalstreifen.

 

Die weiteren Teile wie Rollos, Lichtmast, Haspelhalterung wurden vorbildgerecht lackiert und montiert.

 

Die Gerätekästen wurden vor dem Anstrich mit den Leiterschlitten und Griffen versehen und dann auf den Aufbau aufgesetzt, die Rollos nach dem Anstrich eingesetzt.

 

Die vorbildgetreue Beklebung des Modells erfogt mit den für dieses Modell von MaSter-Decals angefertigten leuchtroten Decals MDC-....


Alle weiteren spezifischen Düsseldorfer Details (Dachkennung, Kennzeichen, Funkkennung, Fahrzeug-Nr., etc.) sind in den sehr detaillierten HLF- Ergänzungsdecalsätzen MDC-003a und MDC-003b von MaSter-Decals enthalten.


 

Die Verkehrssicherungshaspel wurde ebenfalls von Modellbau Markus Hawener gezeichnet, die Herstellung durch Shapeways lässt keine Wünsche offen. Die Lackierung erfolgte per Pinsel im Farbton Aluminium von Tamiya.

Der Kegel stammt von Herpa, die orangen Warnleuchten wurden aus Elementen der Fingernagelmodellage (ähnlich Straßsteinchen) angefertigt.


Auch die Schlauchhaspel wurde von MMH gezeichnet und bei Shapeways gefertigt. Eine Grundierung mit Füller in weiß und eine anschließende Lackierung in weiß glänzend schafft die Basis. Die Schlauchimitation wurde mit leuchtgelber Farbe gestrichen, die weitere Feindetaillierung mit Farben von Revell erreicht.